
Däne Jonas Vingegaard gewinnt 109. Tour de France
n-tv
Jonas Vingegaard entthront Titelverteidiger Tadej Pogacar aus Slowenien und gewinnt damit als zweiter dänischer Radprofi die Tour de France. Für die Deutschen ist es eine Tour der verpassten Möglichkeiten gewesen, auch wenn Simon Geschke große Sympathien sammeln konnte.
Jonas Vingegaard genehmigte sich auf seiner Tour d'Honneur ein Gläschen Champagner, ehe er auf dem Prachtboulevard Champs Élysees von tausenden Landsleuten in rot und weiß frenetisch gefeiert wurde. Der schmächtige Junge aus der Fischfabrik in Jütland ist nach 3343,8 Kilometern am Ziel seiner Träume angelangt. 26 Jahre nach dem inzwischen arg befleckten Triumph von Bjarne Riis herrschte bei der Tour de France in Paris wieder Danish Dynamite.
"Es waren unglaubliche drei Wochen, ein Traum", sagte Vingegaard, nachdem er den scheinbar unbesiegbaren Titelverteidiger Tadej Pogacar entthront hatte. So erlebte die Tour, die mit dem Sieg von Jasper Philipsen im Sprint royale vor Dylan Groenewegen und Alexander Kristoff ihr stimmungsvolles Ende fand, die Wandlung eines einstmals von Selbstzweifeln und Nervosität geplagten Mannes zum souveränen Siegfahrer. In den Alpen und Pyrenäen offenbarte er keine Schwächen - und verspürt längst Lust auf mehr. "Ich will noch mehr gewinnen", sagte der 25-Jährige, der sich auch als großer Sportsmann zeigte, als er nach Pogacars Sturz in den Bergen auf ihn wartete. "Wir haben eine gute Beziehung. Wir sind keine Freunde, aber wir respektieren uns."
So darf sich die Tour auf weitere große Duelle freuen. Denn auch Pogacar - dieses Mal mit mehr als drei Minuten Rückstand Zweiter - ist heiß auf eine Revanche. "Viele Leute wollen einen anderen Sieger sehen. Es ist nicht so schlimm, die Plätze mal zu tauschen. Ich habe einen stärkeren Gegner gefunden. Das gibt mir Motivation, im nächsten Jahr besser zu sein", sagte der zwei Jahre jüngere Slowene, dessen Team durch mehrere Corona-Fälle dezimiert worden war.
