Christos letzte Mission
Frankfurter Rundschau
Am Pariser Arc de Triomphe beginnen Vorbereitungen für die Verhüllung.
Paris dürfte eine Art Hochmesse erleben, wenn am 18. September das Wahrzeichen Arc de Triomphe 16 Tage lang in den Trikolore-Farben verhüllt ist. Schon vor 50 Jahren planten Christo und sein 2009 plötzlich verstorbener Lebensmensch Jeanne-Claude den pathetischen Akt. Als Dankesgeste an das Land, das ihn, Christo Javacheff, den Flüchtling aus Bulgarien, im Winter 1957 aufgenommen hatte und zum Weltkünstler werden ließ. Nur fehlte jahrzehntelang dafür die amtliche Genehmigung, wie bei allen Projekten des Verhüllers. Nun also wird das Kunstspektakel zu seiner ultimativen Mission. Er wollte es 2020 noch selber „dirigieren“, so wie schon 2016 „The Floating Piers“ auf dem Iseo-See in der Lombardei, wie 2018 die „Mastaba“-Pyramide auf dem Londoner Serpentine Lake. Doch Christo starb im Mai letzten Jahres, kurz vor seinem 85. Geburtstag, in New York. Sein Paris-Projekt war wegen Corona verschoben worden. Die Entwürfe hatte der Perfektionist längst fertig; die Produktion der 6000 Quadratmeter blauweißroten Stoffes, dessen Wirkung er bis zum Faltenwurf vorgab, hat eine Lübecker Firma realisiert.More Related News