
China lässt wohl private Firmen für sich hacken
n-tv
Ein Datenleak soll erstmals Details liefern: Um ausländische Regierungen auszuspionieren, greift China offenbar auf private IT-Unternehmen zurück. Eine Firma soll in die Systeme gleich mehrerer Regierungen eingedrungen sein.
Einer chinesischen Tech-Firma ist es offenbar gelungen, in Systeme ausländischer Regierungen einzudringen, Konten in Onlinediensten zu infiltrieren und persönliche Computer zu hacken. Hacker des privaten Technologie-Sicherheitsunternehmens I-Soon kompromittierten unter anderem Regierungsbüros in Indien, Thailand, Vietnam und Südkorea, wie das Cybersecurity-Unternehmen Malwarebytes mitteilte.
Experten von Malwarebytes sowie des Cybersecurity-Unternehmen SentinelLabs hatten diese Woche ein massives Datenleck analysiert, demzufolge mehr als ein Dutzend Regierungen von dem Cyberangriff betroffen sind. I-Soon habe zudem "demokratische Organisationen" in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong, Universitäten und die NATO angegriffen, schrieben die Experten von SentinelLabs am Mittwoch in einem Blog-Eintrag.
Die durchgesickerten Daten, deren Inhalt nicht überprüft werden konnte, wurden vergangene Woche anonym in dem Online-Software-Verzeichnis GitHub veröffentlicht. Es handelt sich um Hunderte Dateien mit Chatprotokollen, Präsentationen und Listen von Zielpersonen. "Das Leck liefert einige der konkretesten Details, die bisher öffentlich bekannt geworden sind, und zeigt, wie ausgereift Chinas Cyberspionage-Ökosystem ist", erklärten die Analysten von SentinelLabs weiter.
