Bundesregierung kritisiert Gewalt der Aktivisten – Mehr als 100 verletzte Polizisten
Die Welt
Nach der Räumung von Lützerath geht der Protest weiter: Acht Aktivisten besetzen einen Bagger im Tagebau Hambach, andere seilen sich über einer Autobahn ab. Die Bundesregierung verurteilt die Gewalt „ausdrücklich“, nach Polizeiangaben wurden bei der Räumung mehr als 100 Beamte verletzt.
Die Bundesregierung hat Gewalt von Demonstranten bei der Räumung des Dorfes Lützerath für den Braunkohlebergbau kritisiert. Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann verwies auf ein Interview von Kanzler Olaf Scholz (SPD) vom Wochenende in der „taz“, in dem dieser erklärte, die Grenze bei Demonstrationen verlaufe dort, wo es zu Gewalt komme. „Diese Grenze wurde in Lützerath überschritten, und das verurteilen wir auch ausdrücklich“, sagte Hoffmann am Montag in Berlin.
Aktivisten hatten der Polizei Gewaltexzesse bei der Großdemonstration am Samstag vorgeworfen. Es sei eine „hohe zweistellige bis dreistellige Zahl“ von Teilnehmern verletzt worden, sagte am Sonntag eine Sprecherin des Sanitäterdienstes der Demonstranten. Darunter seien viele schwer verletzte und einige lebensgefährlich verletzte Personen gewesen. Nach Angaben der Polizei wurden neun Aktivisten mit Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Demnach erlitten mehr als 70 Polizistinnen und Polizisten seit Beginn des Räumungseinsatzes Verletzungen auf dem Gelände. Ein Polizeisprecher hatte am Sonntag aber gesagt, dass die Verletzungen nur zum Teil auf Gewalt durch Demonstranten zurückgingen.