
Brauer fürchten Gasengpass - kein Malz, keine Flaschen
n-tv
8,5 Milliarden Liter Bier wurden in Deutschland 2021 getrunken - und in der Produktionskette spielt Gas eine große Rolle. Die Brauereien haben gerade erst zwei sehr schlechte Corona-Jahre hinter sich, nun sind sie mit der nächsten Krise konfrontiert.
München (dpa/lby) - Ein Stopp der russischen Gaslieferungen würde auch die deutschen Brauereien in große Bedrängnis bringen. "Die Brauereien sind als energieintensive Branche relativ gasabhängig", sagte Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbunds und der Münchner Brauerei Schneider Weisse. Auf Gas angewiesen sind nach Schneiders Worten insbesondere die Malzherstellung und die Flaschenherstellung. Darüber berichtete auch der "Spiegel".
Malz sei Getreide – Gerste oder Weizen – "das erstmal keimen muss", sagte Schneider. Die Keimung werde durch einen Trocknungsprozess unterbrochen, in der Fachsprache "darren" genannt. Das erfolge meistens mit Gas. "Wenn kein Gas mehr fließt, haben wir auch kein Malz mehr zur Verfügung."
Weit verbreitet sind in Brauereien Zweistoffbrenner, die mit Gas oder Öl betrieben werden können. Auch in der Energieversorgung für die aufwändige Flaschenreinigung sind diese Brenner im Einsatz. Hergestellt werden Bierflaschen nach Schneiders Worten ebenfalls in aller Regel mit dem Grundenergieträger Gas. "Hier haben wir eine gewisse Sorge. Das flüssige Glas ist in riesengroßen Wannen, die permanent durchgeheizt werden müssen", sagte Schneider. "Wenn eine solche Wanne erkaltet, ist die kaputt."
