Borussia Dortmund quält sich glücklich in die neue Saison
n-tv
Der BVB startet mit einem 1:0 gegen den 1. FC Köln in die neue Saison. Ganz spät mogelt Donyell Malen den Ball über die Linie. Dabei haben die Gäste gerade in der zweiten Halbzeit die besseren Möglichkeiten. Beim Vizemeister läuft wenig zusammen. Die drei Punkte bleiben trotzdem in Dortmund.
orussia Dortmund ist 84 Tage nach dem fürchterlich bitteren Saisonende mit einem Arbeitssieg in seine nächste Titeljagd gestartet. Der Vize-Meister bekam den konzentriert verteidigenden 1. FC Köln am Samstagabend erst spät geknackt - beim hart erkämpften 1:0 (0:0) sicherte Donyell Malen (88.) die ersten drei Punkte. Vor 81.365 Fans im ausverkauften Signal-Iduna-Park musste der BVB sich auf ein zähes Geduldsspiel mit vielen Hundert Kurzpässen einlassen, die lange bestens sortierten Gäste erlaubten sich aber keine Patzer oder größeren Lücken, bis Malen nach einem Eckball zuschlug.
Bloß nicht "hinterherzuhecheln", hatte Terzic seiner Mannschaft eindringlich aufgetragen. Der Meistertitel 2023 wurde seiner Meinung nach nicht am dramatischen 27. Mai verspielt, sondern in der Anfangsphase der vergangenen Saison mit vier Niederlagen in den ersten zehn Spielen. Als oberste Aufgabe stand nun auf der Prioritätenliste, das Jude-Bellingham-Vakuum zu beheben. Wurde jeder eroberte Ball in der Vorsaison noch brav beim inzwischen zu Real Madrid gewechselten Strippenzieher abgeliefert, war jetzt Bayern-Zugang Marcel Sabitzer die erste Anspielstation. Die Weiterverteilung erfolgte noch nicht reibungslos und zu oft auf die Flügel.
Köln, mit drei Zugängen angetreten, darunter Luca Waldschmidt im Sturm, zog sich unter anfänglichem Dortmunder Druck weit zurück - hatte dann aber die erste Großchance: Ein Schuss von Davie Selke, den Niklas Süle im Grätschen abfälschte, landete auf der Querlatte (18.). Auf der anderen Seite zwang die enorm kompakte FC-Defensive den BVB aus der Mitte auf die Außenpositionen, wo die Angriffe meist ihren Schwung verloren. Es war kein Vergleich zum Dortmunder 6:1-Spektakel im März. Erst Julian Brandt hatte nach einer eleganten Annahme an der Strafraumgrenze die Gelegenheit zu einem gefährlichen Abschluss, Marvin Schwäbe parierte stark (31.). Nach 40 Minuten war der nicht unbedingt als Sprinter gefürchtete Mats Hummels bezeichnenderweise der schnellste BVB-Spieler.