
Bootleg Nummer 18 über den jungen Dylan – Rastlos und schwer vermittelbar
Frankfurter Rundschau
Die neue Edition „Through the Open Windows“ dokumentiert Dylans Entwicklung zwischen 1956 und 1963 mit 139 raren Studio- und Liveaufnahmen.
Es gibt vermutlichen keine Musikerin oder einen Musiker, dessen Karriere derart ausführlich auf marktzugänglichen Tonträgern dokumentiert ist wie die Bob Dylans. Alle paar Jahre erscheinen CD-Boxen und Vinylausgaben der sogenannten Bootlegserie, die Einblicke in unterschiedliche Werkphasen gewähren, Rares und Unveröffentlichtes, kurze Takes und alternative Versionen. Vieles ist spannend, nicht alles gleich aufschlussreich und einiges derart verschrammelt und kryptisch, dass es schon einer großen Portion nerdiger Sammelwut bedarf, um mit inniger Vorfreude am Ball zu bleiben. Und doch stellt sich immer wieder das Erlebnis ein, beim Reifeprozess eines großen Künstlers, in einer Art Zeitkapsel sitzend, durchs Schlüsselloch linsen zu dürfen.
