Bildungsniveau litt laut Studie im letzten Jahrzehnt massiv
n-tv
Der Bildungsmonitor der Lobbygruppe INSM attestiert Deutschland einen deutlichen Abfall beim Bildungsniveau. Vor allem in bildungsfernen Familien dringen die Angebote von Kitas und Schulen immer schlechter durch. Das Länder-Ranking führen weiter Sachsen, Bayern und Thüringen an.
Das Bildungsniveau in Deutschland hat sich laut einer Studie im vergangenen Jahrzehnt deutlich verschlechtert. "Die Kitas und Schulen haben noch keine gute Antwort darauf gefunden, dass die Schülerschaft in den vergangenen Jahren deutlich heterogener wurde, ein steigender Anteil zu Hause nicht Deutsch spricht oder nur wenige Bücher im Haushalt besitzt", erklärte Studienautor Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zur Vorstellung des sogenannten Bildungsmonitors.
Der Bildungsmonitor wird seit 2004 im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erhoben. Dabei wird anhand verschiedener Kriterien die Leistungsfähigkeit der Bildung in den Bundesländern aus einer wirtschaftlichen Perspektive untersucht. Zu den Indikatoren für die Bewertung zählen zum Beispiel die Verfügbarkeit von Ganztagsschulen, Schulabbrecherquoten oder Angaben zu Lese- und Mathematikkompetenzen.
Dieses Jahr nahmen die Forschenden eine Langzeitanalyse der vergangenen 20 Jahre vor. "Auf zehn Jahre Fortschritt folgten zehn Jahre mit steigendem Handlungsdruck", hieß es. Demnach sanken die Ergebnisse von Kindern aus Haushalten mit Migrationshintergrund oder von bildungsfernen Haushalten seit 2013 besonders stark.