Bewusstes Gendern trotz Genderverbots im Abitur
n-tv
Manche Abiturienten machen womöglich absichtlich einige Rechtschreibfehler. Das vermutet die Landesschulsprecherin. Hintergrund ist der Streit um geschlechtergerechte Schreibweisen.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Dem Genderverbot im gegenwärtigen Abitur in Hessen könnten sich manche Prüflinge bewusst widersetzen. Landesschulsprecherin Louise Terhorst sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie habe von Schülerinnen und Schülern gehört, die "ein Statement setzen wollen". Auch sie selbst wolle im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit im Abitur an verbotenen Gendersonderformen innerhalb von Wörtern festhalten, ergänzte die 18-Jährige vor der schriftlichen Deutschprüfung am Donnerstag (25.4.). Dazu zählen etwa das Binnen-I, der Unterstrich und das Gendersternchen.
Terhorst ist nach eigenen Worten schon lange an das Gendern gewöhnt, auch in der Schule. Zudem spare es Zeit und sei praktisch: "Richter*innen zum Beispiel schreibe ich schneller als Richterinnen und Richter", sagte die Schülerin der Internatsschule Schloss Hansenberg in Geisenheim im Rheingau.
Das CDU-geführte Kultusministerium in Wiesbaden teilte der dpa mit, ihm seien entsprechende Protestankündigungen von Abiturienten nicht bekannt. In den vergangenen zwei Prüfungsjahren hatte das Ministerium wegen Corona-Schulausfällen vermutet, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler die Positionierung des Rates für deutsche Rechtschreibung von 2021 kennen konnten - daher die damalige Milde bei Korrekturen. Doch jetzt sei wieder "das Regelwerk des Rates für deutsche Rechtschreibung bei der Korrektur und Bewertung der schriftlichen Prüfungen anzuwenden". Auch bei den Abschlüssen an Haupt- und Realschulen.
Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Grünen kommen am Samstag (10.00 Uhr) zu einem Parteitag in Neukölln zusammen. Im Mittelpunkt steht ein Leitantrag der Parteispitze zur Stärkung der Demokratie. In dem Papier, dass die Delegierten nach ausführlicher Debatte beschließen wollen, fordert die Oppositionspartei unter anderem eine Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen und Bündnisse gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus, Antifeminismus und Queerfeindlichkeit. Um deren nachhaltige Finanzierung sicherzustellen, sei ein Demokratiefördergesetz nötig.
Magdeburg (dpa/sa) - Mit der Elefantenkuh Sweni hat der Zoo in Magdeburg jetzt eine neue Bewohnerin. Sie habe den Transport vom Grünen Zoo im nordrhein-westfälischen Wuppertal gut überstanden und werde nun schrittweise an die anderen Elefanten gewöhnt, teilte der Magdeburger Zoo mit. Die Afrikanische Elefantenkuh traf am Freitag auf der Anlage ein.
Idstein (dpa/lhe) - Eindringende Wassermassen durch das Unwetter haben in der Nacht zum Freitag schwere Schäden in der Polizeistation Idstein im Rheingau-Taunus-Kreis angerichtet. Das Gebäude werde auf absehbare Zeit nicht wieder in Betrieb genommen werden können. Die Polizei werde aber weiterhin in Idstein präsent sein, hieß es in einer Mitteilung. Es sei geplant, dass die Beamten zumindest für eine Präsenz an Werktagen übergangsweise in andere Räumlichkeiten umziehen. Die telefonische Erreichbarkeit bleibe unverändert. Die Amtsleitung sei bis auf weiteres zur Polizei nach Taunusstein umgeleitet und der Notruf 110 rund um die Uhr erreichbar.
Tonna (dpa/th) - Unbekannte haben von einem Kirchengelände in Tonna (Kreis Gotha) eine Glocke gestohlen. Wie die Polizei in Gotha am Freitag mitteilte, wurde die Tat am Donnerstagnachmittag verübt. Den Angaben zufolge war die Glocke, die ein Gewicht von circa 150 Kilogramm hat, gesichert auf dem Boden abgestellt. Deren Wert sei noch unbekannt. Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zu dem Vorfall machen können.
Hannover (dpa/lni) - Dieses Jahr sollen abermals zwei Löschflugzeuge aus Spanien mit Personal zeitweise in Niedersachsen stationiert werden. Die Flugzeuge vom Typ AT 802 sind zur Waldbrandbekämpfung in Europa vorgesehen, teilte das Innenministerium Niedersachsens in Hannover am Freitag mit. Drei Viertel der sogenannten Vorhaltekosten soll die Europäische Union zahlen, die weiteren Kosten tragen Bund und Land. Eine Summe nannte das Ministerium nicht. Im vergangenen Jahr half die Staffel, Brände in Griechenland zu bekämpfen.
Mechernich (dpa/lnw) - Ein Bewohner einer Obdachlosenunterkunft soll seinen Zimmergenossen in Mechernich in der Eifel mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben. Bei einer Grillparty in der Einrichtung sei es zum Streit zwischen den beiden Männern gekommen, teilte die Polizei am Freitag mit. Das 44-jährige Opfer kam nach der Tat am Mittwochabend mit lebensbedrohlichen Bauchverletzungen in ein Krankenhaus. Der 62-jährige mutmaßliche Täter wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Die Hintergründe und der genaue Ablauf der Tat waren laut Polizei zunächst unklar.