Bauern und Naturschutz: Modellprojekt soll ausgedehnt werden
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Magdeburg (dpa/sa) - Es ist ein Modellprojekt in Deutschland, das es in dieser Form so nur in der Magdeburger Börde gibt: Eine Stiftung vermittelt beim Naturschutz und anderen Fragen zwischen den unterschiedlichen Interessen von Landwirten und Behörden. Dieses Pilotprojekt aus Sachsen-Anhalt soll in ähnlicher Form demnächst auch auf andere Bundesländer ausgedehnt werden, hieß es am Donnerstag auf einer Tagung der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt. Darunter seien Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Brandenburg. Teilnehmer aus ganz Deutschland waren in die Magdeburger Börde gekommen, um sich über erste Ergebnisse des Pilotprojekts zu informieren.
Oft stünden sich Interessen von Politik, Landwirtschaft und Anwohnern gegenüber, sagte der Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt, Jens Birger. Dadurch würden oft Maßnahmen beschlossen, die weder dem Umweltschutz noch den Landwirten nützten. "Wir machen es anders: Nicht in Brüssel oder Berlin wird entschieden was gemacht wird, sondern hier vor Ort." Die Stiftung Kulturlandschaft bespreche die notwendigen Naturschutzmaßnahmen mit den Landwirten und regele dann - als ein einziger Ansprechpartner - alles mit den zuständigen Behörden. Dadurch verringere sich für die Behörden der Aufwand und die Landwirte könnten Maßnahmen umsetzen, die an die Situation vor Ort angepasst seien.
Es gehe darum, praxistaugliche Lösungen zu finden, betonte Birger. Und so sind die Felder im Süden der Magdeburger Börde durchzogen mit sogenannten Erbsenfenstern oder Feldvogelstreifen: kleinen Bereichen, die nicht abgeerntet werden und in denen Pflanzen blühen, die Feldhamster, Feldlerchen oder Rotmilane anziehen.
Der Deutsche Bauernverband kritisierte bei der Tagung auch die am Mittwoch vom Kabinett beschlossene Klima-Reform. Darin sei unter anderem auch ein Vorkaufsrecht von Naturschützern für landwirtschaftliche Flächen vorgesehen, sagte Steffen Pingen, Fachbereichsleiter Umwelt und ländlicher Raum. Aber allein mit mehr Geld sei noch kein Naturschutz gemacht. Auch in Sachsen-Anhalt soll das Projekt ab dem Herbst ausgeweitet werden, so dass dann in allen Regionen des Landes jeweils ein Projekt im Regelbetrieb läuft.
Walldorf (dpa/lsw) - Ein Minderjähriger soll ein nicht zugelassenes Auto durch Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) gefahren haben. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, soll der 13-Jährige den Wagen zuvor aus einer Autowerkstatt entwendet haben. Ein Zeuge alarmierte demnach die Polizei, als er am Samstagabend das Auto ohne Kennzeichen sah. Offenbar bemerkte der minderjährige Fahrer den Zeugen, schaltete das Licht aus und bog in eine Einfahrt ein. Seine zunächst unbekannten Mitfahrer sollen dort aus dem Wagen geflüchtet sein. Beamte einer Streife fassten den 13-Jährigen, der seinem Alter gemäß nach Polizeiangaben nicht über eine Fahrerlaubnis verfügte. Die Ermittlungen wurden aufgenommen.
Heilsbronn (dpa/lby) - Nach der Verletzung eines 25-Jährigen mit einem Maßkrug auf einem Kirchweihfest in Dietenhofen (Landkreis Ansbach) ermittelt eine Mordkommission. Die Staatsanwaltschaft gehe aufgrund der potenziell lebensbedrohlichen Tatausführung von einem versuchten Tötungsdelikt aus, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Sonntag mit.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.