Arthurs (3) Krebs-Symptome nicht ernst genommen: Wann Sie mit Ihrem Kind zum Arzt sollten
RTL
Bin ich eine Helikopter-Mutter wenn ich zu früh zum Arzt renne? Oder simuliert mein Sohn vielleicht nur? Auf welche Symptome Sie achten sollten.
Lauren und Simon Ridout, die Eltern des kleinen Arthurs aus Großbritannien, haben bei ihrem dreijährigen Sohn den richtigen Riecher – schon lange bevor die Ärzte ihre Diagnose abgeben. Denn aufgrund der untypischen Symptome sind sie sofort davon überzeugt: Mit Arthur stimmt etwas nicht. Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindelanfälle stellen sich am Ende als Hirntumor heraus. Glücklicherweise wird er trotz der Umstände noch früh genug erkannt.
Doch wann merkt man eigentlich, dass es dem eigenen Kind wirklich schlecht geht? Und wann, ob es nur simuliert, weil es einfach nur nicht in den Kindergarten oder zur Schule gehen will? Wir haben Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht gefragt.
Kaum einer würde widersprechen: Krank zu sein ist einfach ätzend. Noch schlimmer ist es allerdings, wenn das eigene Kind erkrankt ist. Denn für viele Eltern steht die Gesundheit des Nachwuchses an erster Stelle. Da heißt es auch gut und gerne mal: Lieber ein mal mehr den Kinderarzt aufsuchen. Oder wird man dann als Helikopter-Mutter abgestempelt? Und was, wenn Sohn oder Tochter doch nur simuliert?
So richtig sicher können Sie sich wohl nie sein. Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht erzählt im RTL-Interview: "Man kann nicht allgemeingültig sagen, wann Sie wirklich zum Arzt gehen sollten. Wenn man den Patienten – egal ob klein oder groß – vor sich sitzen hat, dann kann man individuell entscheiden und beraten. Aber so ist es doch recht schwierig."
Schwierig – aber nicht unmöglich: "Selbstverständlich ist nicht jeder Kopfschmerz von Kindern – oder aber auch von Erwachsenen – ein Hirntumor so wie bei dem kleinen Arthur. Das ist Gott sei Dank nichts Alltägliches und nur eine Ausnahme." Doch klagen die Kids über Schwindel, für den man keine Erklärung hat, sollte dies genauer untersucht werden, so Specht.
Lese-Tipp: Neue Studie zeigt Auswirkungen: Macht Papas Ernährung Kinder krank?
Generell sei alles, was mit dem Kopf zu tun hat, "abklärungswürdig": "Sehstörungen, Kopfschmerzen, die über einen längeren Zeitraum anhalten, unerklärliches Erbrechen – das sollte man ernst nehmen und anschließend gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen." Auch Verletzungen, wo der Kopf beteiligt ist, sollten beobachtet werden. Stellen Sie sich folgende Fragen: Gab es eine kurze Phase, in der Ihr Kind sogar bewusstlos war? Oder ist es nur kurz hingefallen, hält sich danach den Kopf und entwickelt eine "harmlose" Beule? Bei Letzterem sei die Situation eher "halb so wild", und es bestehe vermutlich kein schwerwiegendes Trauma, da Kinder nun man hinfallen und sich leicht verletzen, erklärt der Mediziner: "Aber man muss die Situation eben richtig einschätzen, besonders wenn man nicht dabei war und das Ganze nur geschildert bekommt."
Passen Sie außerdem auf bei Durchfall-Erkrankungen – vor allem wenn Sie ein Kind im Baby- oder Kleinkindalter haben: "An sich ist Durchfall natürlich kein Grund, gleich die Alarmglocken läuten zu lassen. Es kann aber problematisch werden, wenn es länger anhält und zu viel Flüssigkeit verloren wird." Der Grund: Gerade in dem Alter sei es laut Mediziner schwer, diese verlorene Flüssigkeit wieder "aufzufüllen".