Ansturm bei Mietervereinen in Thüringen
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Erfurt (dpa/th) – Infolge der stark gestiegenen Energiepreise suchen immer mehr Thüringer Hilfe bei den Mietervereinen. In den vergangenen Monaten sei die Zahl der Beratungssuchenden um mindestens ein Drittel gestiegen, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes des Deutschen Mieterbundes, Georg Seidler, am Freitag in Erfurt. Beratungsbedarf gebe es vor allem wegen der deutlich erhöhten Vorauszahlungen für Betriebskosten. "Die Belastung durch die Beratung, die wir haben, ist enorm gestiegen." Es sei für die rund 18 Berater der lokalen Mietervereine in Thüringen kaum noch möglich, den Ansturm zu bewältigen.
Vielen Mietern drohten im nächsten Jahr Nachzahlungen etwa für Heizen und warmes Wasser in vierstelliger Höhe, sagte Seidler. Eine entsprechende Prognose des Verbandes der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft aus den vergangenen Monaten sei "auf jeden Fall" realistisch. In den Beratungsgesprächen habe mindestens die Hälfte der Mieter angegeben, solche Summen keinesfalls auf einmal begleichen zu können. Vielen werde es schon schwerfallen, solche Summe mit 25-Euro-Raten abzubezahlen.
Zusätzlich zu den Erhöhungen bei den Betriebskosten seien viele Menschen auch von steigenden Kaltmieten betroffen, sagte Seidler. Während vor allem kommunale und genossenschaftliche Vermieter derzeit bewusst auf höhere Kaltmieten verzichteten, gebe es andere Vermieter, die auch die Kaltmieten anheben würden. Manche privaten Vermieter versuchten offenbar sogar, die derzeitigen allgemeinen Preissteigerungen zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Der Landesverband forderte vor diesem Hintergrund ein gesetzliches Moratorium für Kaltmietsteigerungen. Die Erfahrungen zeigten, dass Appelle an Vermieter, auf Mietsteigerungen zu verzichten, längst nicht so wirksam seien wie gesetzliche Verbote, sagte Seidler.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.