Anklage fordert fünf Jahre Jugendhaftstrafe
n-tv
Für den Transmann Malte C. geht ein Angriff beim Christopher Street Day dieses Jahr in Münster tödlich aus. Die Schläge eines 20-jährigen geübten Boxers gegen seinen Kopf überlebt er nicht. Vor Gericht wird dem geständigen Angeklagten nicht nur eine Persönlichkeitsstörung attestiert.
Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Transmanns Malte C. beim Christopher Street Day in Münster hat die Anklage eine Jugendstrafe von fünf Jahren gefordert. Man werde beantragen, den 20 Jahre alten Angeklagten in einer Erziehungsanstalt unterbringen zu lassen, sagte der Vertreter der Staatsanwaltschaft bei dem Verfahren vor dem Landgericht. Dem Angeklagten wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Er soll Malte C. beim CSD im August 2022 gegen den Kopf geschlagen haben, als dieser sich schützend vor CSD-Teilnehmende stellte. Der 25-Jährige fiel mit dem Hinterkopf aufs Pflaster und starb Tage später an den Folgen eines Schädelhirntraumas.
Verteidiger Siegmund Benecken sprach sich für eine "angemessene Jugendstrafe" aus, nannte aber kein genaues Strafmaß. Am Mittwoch will die Kammer ihr Urteil verkünden. Der Staatsanwalt sagte, der Angeklagte habe keinen Tötungsvorsatz gehabt. Auch wenn er ein "geübter Boxer" sei, habe er sich über einen "eventuell tödlichen Ausgang" keinerlei Gedanken gemacht. Der junge Mann sei voll schuldfähig, aber noch Heranwachsender. Er sei infolge schwieriger Lebensumstände deutlich entwicklungsverzögert, hieß es in seinem Plädoyer.
Der 20-Jährige habe ein vollumfängliches Geständnis abgelegt - "von echter Reue getragen". Die Anklage geht davon aus, dass der 20-Jährige auch in Zukunft weiter Gewalttaten begehen wird. Er sei immer wieder durch Fälle von Körperverletzung aufgefallen, einmal verurteilt worden. Im Jugendstrafrecht steht der Erziehungsgedanke im Vordergrund.
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