Angeklagter gesteht Sado-Maso-Kastrationen
n-tv
Weil er Schulden hat, bietet ein Elektriker leidenswilligen Männern eine Kastration auf seinem Küchentisch an. Die chirurgischen Basiskenntnisse verschafft er sich aus dem Internet. Die Eingriffe räumt der Angeklagte vor Gericht ein, zum Tod eines seiner Klienten schweigt er.
Ein bizarrer Mordprozess um Kastrationen in der Sado-Maso-Szene hat vor dem Landgericht München II mit einem Teilgeständnis begonnen. Ein Elektriker soll nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft als medizinischer Laie Männer auf deren Wunsch hin gegen Geld kastriert haben. Einer dieser Männer soll nach dem Eingriff gestorben sein, was die Anklage als Mord durch Unterlassen einstuft. Daneben werden Horst B. verschiedene schwere Körperverletzungsdelikte vorgeworfen.
Der zuletzt in Markt Schwaben lebende 66-Jährige gestand lediglich die Kastrationsdelikte. "Das ist richtig, ja", sagte er auf die Frage des Vorsitzenden Richters Thomas Bott, ob er wie angeklagt Männer kastriert habe. Er habe aus finanziellen Motiven gehandelt. Durch die Pflege und Beerdigung seiner verstorbenen dritten Frau habe er Schulden aufgebaut, die er habe tilgen wollen. B. sagte, er habe zufällig über einen Arbeitskollegen davon erfahren, dass Männer für sadistische und masochistische Sexualpraktiken viel Geld bezahlten.