Amtsärzte warnen vor Schnellschuss
n-tv
Nach der Einschätzung des Virologen Christian Drosten geht die Corona-Pandemie langsam in eine endemische Lage über. Als Reaktion darauf fordern bereits einige Politiker ein Ende der Schutzmaßnahmen. Der Bundesverband deutscher Amtsärzte widerspricht dem deutlich.
Deutschlands Amtsärzte und Amtsärztinnen warnen davor, die Corona-Eindämmungsmaßnahmen kurzfristig aufzuheben. "Einem vorauseilenden Einstellen aller Schutzmaßnahmen schon zum jetzigen Zeitpunkt stehe ich kritisch gegenüber", sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, der "Welt".
"Derzeit haben wir erhöhte Fallzahlen und eine Belastung der Krankenhäuser durch Personalausfall und andere Infektionskrankheiten." Nießen verwies zudem auf die Zahl der Corona-Toten von mehreren Hundert bis über tausend pro Woche in den vergangenen Wochen. Die derzeit geltenden Corona-Eindämmungsmaßnahmen beruhen auf der aktuellen Fassung des Infektionsschutzgesetzes, die bis zum 7. April gilt.
Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte der "Welt", es sei "der Bevölkerung nicht vermittelbar", wenn die Maßnahmen bis zu diesem Datum unverändert weiter gelten würden. "Wenn jetzt auch die Wissenschaft nahezu einhellig sagt, die Pandemie ist vorbei, kann man die Maßnahmen nicht mehr als Pflichtmaßnahmen aufrechterhalten", sagte er.
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.