Allensbach-Chefin schätzt „stille Mehrheit“ größer als früher ein
Die Welt
Laute Gruppen werden zahlenmäßig oft überschätzt, findet Renate Köcher vom Allensbach-Institut. Die Politik dürfe das Gefühl für die „stille Mehrheit“ der Deutschen nicht verlieren. Die treibe vor allem ein Thema um.
Wer immer nur auf die Schreihälse schaut, verliert das Gefühl für die politische Mitte, warnt Meinungsforscherin Renate Köcher. Ihrer Ansicht nach könnten viele Menschen in Deutschland Mehrheitsmeinungen schon gar nicht mehr erspüren.
„Einfach weil bestimmte Gruppen in der Gesellschaft sehr aktiv sind und dann auch in den Medien weit überproportional Beachtung finden“, sagte die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie in Allensbach der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Unter anderem wegen Filterblasen in sozialen Netzwerken gehe sie davon aus, dass es mehr „stille Mehrheiten“ und „laute Minderheiten“ gebe als früher.