Alarmierender Anstieg minderjähriger Täter
Die Welt
Die Zahl der Delikte hat bundesweit deutlich zugenommen und liegt über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor, die WELT AM SONNTAG vorab vorliegt. Auffällig ist: Es gibt mehr Tatverdächtige unter 14 Jahren.
Die Zahl der Straftaten in Deutschland ist nach dem Ende der Corona-Pandemie erstmals seit fünf Jahren wieder gewachsen. Das zeigt die bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2022, die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Donnerstag vorstellen will und die WELT AM SONNTAG vorab vorliegt. Die Statistik weist 5,628 Millionen Straftaten auf – ein Anstieg um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die polizeiliche Aufklärungsquote betrug 57,3 Prozent. Insgesamt lag die Zahl aller begangenen Delikte sogar um 3,5 Prozent höher als 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie.
Laut PKS stieg die Zahl der Tatverdächtigen gegenüber 2021 um 10,7 Prozent auf 2,093 Millionen. Von diesen besaßen 783.876 (plus 22,6 Prozent) keinen deutschen Pass. Darunter waren 310.062 Zuwanderer (plus 35 Prozent), etwa Asylbewerber, Bürgerkriegsflüchtlinge und sich illegal in Deutschland aufhaltende Personen. Auffällig hoch ist der Anstieg bei tatverdächtigen Kindern (93.095, plus 35,5 Prozent). Das sind auch deutlich mehr als 2019 (72.890). Zudem weist die Statistik 189.149 tatverdächtige Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren aus (2019: 177.082).