AfD-Vorstand will Landesvorsitzenden Kestner aus Partei ausschließen
Die Welt
Der dem rechten Lager der Partei zugerechnete niedersächsische Landesvorsitzende Jens Kestner und sein Generalsekretär Nicolas Lehrke sollen aus der AfD ausgeschlossen werden. Das beschloss der Bundesvorstand.
Der AfD-Bundesvorstand will den Landesvorsitzenden der Partei in Niedersachsen Jens Kestner, 49, loswerden. Eine Mehrheit sprach sich am Montag in einer Telefonkonferenz dafür aus, ein Parteiausschlussverfahren gegen den dem rechten Lager zugerechneten Landeschef zu beantragen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur anschließend aus Teilnehmerkreisen. Eine Ämtersperre für Kestner sei jedoch nicht beschlossen worden, hieß es.
Im Februar hatte der niedersächsische Landesvorstand bei der Landeswahlleitung Zweifel an der Gültigkeit der bisherigen Kandidatenliste für die Bundestagswahl geäußert, die im Dezember 2020 aufgestellt worden war. Bei der ursprünglichen Aufstellung hatte das Kestner-Lager den Kürzeren gezogen. Moderatere Kräfte, die die ursprüngliche Liste dominierten, hielten die Formfehler für inszeniert und sahen in der Neuaufstellung den letztlich erfolglosen Versuch, das Kräfteverhältnis umzukehren.