190 Affenpocken-Fälle in Europa bestätigt
n-tv
In 19 Ländern außerhalb Afrikas sind bislang Fälle von Affenpocken aufgetaucht. Von der seltenen Krankheit sind vor allem junge Männer betroffen, die Sex mit Männern haben. Gesundheitsminister Lauterbach warnt jedoch vor einer Stigmatisierung homosexueller Männer: "Es kann jeden treffen."
EU-Gesundheitsbehörden zufolge sind mittlerweile mehr als 200 Fälle von Affenpocken außerhalb Afrikas bestätigt worden. Insgesamt 19 Länder, in denen die Krankheit normalerweise nicht vorkommt, hätten mindestens einen Fall bestätigt, erklärte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). "Die meisten Fälle sind junge Männer, die sich selbst als Männer identifizieren, die Sex mit Männern haben. Es gab keine Todesfälle", fügte die europäische Agentur mit Sitz in Stockholm hinzu.
Außerhalb der elf afrikanischen Länder, in denen diese seltene Krankheit endemisch ist, konzentrieren sich die meisten bestätigten Fälle derzeit auf drei Länder: Großbritannien (71 Fälle), Spanien (51) und Portugal (37). In Europa wurden insgesamt 191 Fälle bestätigt, dazu kommen 15 in Kanada, 9 in den USA, 2 in Australien, einer je in Israel sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten. Verdachtsfälle wurden in der Bilanz nicht mitgezählt.
Am Montag hatte das ECDC in seiner ersten Risikobewertung die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung in der Allgemeinbevölkerung als "sehr gering", bei Personen mit mehreren Sexualpartnern jedoch als "hoch" eingestuft. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte sich optimistisch gezeigt, die Ausbreitung der Krankheit stoppen zu können. Bei Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken. Die Krankheit beginnt mit hohem Fieber und entwickelt sich schnell zu einem Hautausschlag mit Krustenbildung.