„Wir lassen uns die Partei nicht von oben kaputt machen“
Die Welt
AfD-Parteichef Chrupalla habe „versagt“, sagt seine Bundesvorstandskollegin Cotar. Gemeinsam mit Mitstreitern probt sie den öffentlichen Aufstand gegen den Kurs der Partei. Im Hintergrund hat sich ein Netzwerk zusammengetan, das bei den Vorstandswahlen kandidieren will.
Es ist ein ungewöhnlicher Schritt, mit dem sich vier hochrangige Funktionäre der AfD am späten Montagabend an die Hauptstadtjournalisten richteten: In einer eigens anberaumten Pressekonferenz zu den Verlusten bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen übten sie scharfe Kritik an der Parteispitze um den Bundesvorsitzenden und Fraktionschef im Bundestag Tino Chrupalla.
Was viele Politiker den Journalisten ansonsten nur „unter drei“ mitteilen, also nicht zitierfähig als Hintergrundinformation, sprechen die AfD-Politiker an diesem Abend offen aus. „Tino Chrupalla und sein Team haben versagt“, sagt etwa die Bundestagsabgeordnete und Beisitzerin im Bundesvorstand, Joana Cotar. „Tino kann nicht führen, keine Verantwortung tragen und verträgt keine Kritik. Er hat kein angemessenes Auftreten und kommt bei den Wählern nicht an.“