„Wer unrealistische Dinge verspricht, den nehmen die Wähler nicht ernst“
Die Welt
Nach dem Absturz der Linkspartei sagt Sahra Wagenknecht, welche Kurskorrekturen die Partei nun vornehmen muss. Die Linke müsse vor allem realistischer sein – und sich auf eine andere Klientel fokussieren. Auch in der Migrationspolitik fordert sie eine Veränderung.
WELT: Frau Wagenknecht, nach dem desaströsen Wahlergebnis will sich die Linke neu aufstellen. Wie wollen Sie daran mitwirken?
Sahra Wagenknecht: Indem ich dafür werbe, zum Anspruch unserer Gründungsjahre als Partei der sozialen Gerechtigkeit zurückzukehren. Die soziale Schicht, die wir erreichen, ist in den letzten Jahren immer kleiner geworden. Wir laufen Gefahr, zu einer Partei des weitgehend gut situierten akademischen Fridays-for-Future-Milieus zu werden. Menschen ohne akademische Ausbildung oder außerhalb der Großstädte wählen uns kaum noch.
Die Wahl der alten Merz-Rivalin Kramp-Karrenbauer an die Spitze der Adenauer-Stiftung ist eine Niederlage für den Kanzler. Das Ergebnis zeigt eine tiefe Unzufriedenheit mit seinem Führungsstil. Zugleich zeigen die Merkelianer, dass sie immer noch beträchtlichen Einfluss in der CDU ausüben.
Die Wahl der alten Merz-Rivalin Kramp-Karrenbauer an die Spitze der Adenauer-Stiftung ist eine Niederlage für den Kanzler. Das Ergebnis zeigt eine tiefe Unzufriedenheit mit seinem Führungsstil. Zugleich zeigen die Merkelianer, dass sie immer noch beträchtlichen Einfluss in der CDU ausüben.
Durch Anerkennung der Vaterschaft verhelfen Männer zugewanderten Müttern und ihren Babys zum deutschen Pass – so wie ein eingebürgerter Kongolese, der 47 Kinder anerkannte. Schwarz-Rot will die Masche per Gesetz bekämpfen. Doch ein Rechtsexperte stellt darin gravierende Schwächen fest.
Eskaliert jetzt ein Krieg in der Berliner Unterwelt? Unbekannte haben am Mittwoch auf das Haus eines bekannten türkischstämmigen Szeneakteurs geschossen. Der setzt eine Belohnung von 500.000 Euro aus. Der Konflikt ist Teil einer größeren Ermittlung.
Der französische Konzern Framatome will in Niedersachsen Brennelemente russischen Designs herstellen. Das geht nur durch eine Kooperation mit Russlands Staatskonzern Rosatom. Der Vorgang ist so brisant, dass sich nun Kanzler Merz und Frankreichs Präsident Macron damit auseinandersetzen müssen.
Die Zahl der Falschbeschuldigungen steige, warnt Psychiater Frank Urbaniok. Besonders bei Vergewaltigungen und Kindesmissbrauch sei das auffällig – in vielen Fällen spielten Therapeuten eine tragende Rolle. Dabei sei es eigentlich gut möglich, falsche Behauptungen zu entlarven.
In Berlin bleiben Millionen zur Antisemitismusprävention weitgehend ungenutzt. Insider berichten von verweigerten Prüfungen, verschleppten Verfahren und politischem Streit um die Vergabe. Mittlerweile prüft der Rechnungshof die Vorwürfe und ein Untersuchungsausschuss soll kommen.
Selbstbewusst vertritt Kanzler Merz im Bundestag seinen Kurs im Russland-Ukraine-Krieg – und bekommt auch von den Grünen Zuspruch. Zur zentralen Frage liefert Linke-Fraktionschefin Reichinnek einen überraschenden Vorstoß.
Er will eine „neue rechte Elite“ in Deutschland: Kevin Dorow gilt als besonders radikaler Spitzenvertreter der neuen AfD-Jugend. Bei einem Treffen mit WELT erklärt er seine Vorstellungen von „Volksgemeinschaft“ und „Remigration“.
Spezialkräfte haben in Magdeburg einen 21-jährigen Tadschiken festgenommen, der Kontakt zu islamistischen Accounts gehabt haben soll. Die Behörden möchten ihn jetzt abschieben. Terrorexperten sehen eine mögliche Verbindung zu einer besonders gefährlichen Gruppierung.
Mit gerade mal 33 Jahren ist Philipp Amthor (CDU) neun Jahre im Bundestag. Mit politischen Gegnern wie Linke-Chefin Heidi Reichinnek liefert er sich immer noch gerne Schlagabtäusche. Doch als Staatssekretär der Bundesregierung kämpft er gegen einen neuen Endgegner.
Zustimmung für Wirtschaftsministerin Reiche: Mit CDU-Generalsekretär Linnemann und Kanzleramtschef Frei sprechen sich zwei Merz-Vertraute für Änderungen am schwarz-roten Koalitionsvertrag aus. Bemerkenswert fällt auch Freis Bewertung der Konflikte in den eigenen Reihen aus.
Baden-Württembergs grüner Finanzminister Danyal Bayaz schlägt angesichts steigender Staatsausgaben Alarm: Deutschland brauche angesichts der desolaten Wirtschaftslage eine „Agenda 2035“. Seine Partei warnt er, der Linken hinterherzulaufen.