„Was ist das Leben eines deutschen Staatsbürgers wert?“, fragt die verzweifelte Tochter
Die Welt
Jamshid Sharmahd droht im Iran die Todesstrafe. Der deutsch-iranische Regimegegner befindet sich an einem unbekannten Ort in Haft und erlebt einen Schauprozess. Seine Tochter Gazelle appelliert an die Bundesregierung, ihren Vater vor dem „Terrorregime“ zu retten.
728 Tage befindet sich Jamshid Sharmahd in Isolationshaft, als er am Dienstag den womöglich letzten Prozesstag in Teheran erlebt. Dem Deutsch-Iraner droht jetzt die Todesstrafe. „Hier ist ein Staatsmord geplant“, befürchtet Gazelle Sharmahd, die in Los Angeles lebende Tochter des 67-jährigen Regimekritikers.
Der Blick auf die Fotos vom Prozess habe sie schockiert. „Ich bin zwar froh, dass er nach dieser Tortur, die sie ihm angetan haben, dort noch stehen kann“, sagt sie. „Aber er ist so dünn, man sieht die Angst in seinen Augen.“ Ihr Vater sei herzkrank und habe in einem der beiden einzigen Telefonate seit seiner Inhaftierung angedeutet, gefoltert zu werden. Seine Parkinson-Medikamente bekomme er nur spärlich, und er habe seine Zähne verloren.