„Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn die Documenta woanders weitergehen würde“
Die Welt
Bereist vor Beginn der Documenta hätte sich der Aufsichtsrat für eine fachwissenschaftliche Begleitung einsetzen sollen, sagt Volker Beck. Der Rücktritt der Generaldirektorin komme zu spät. Für Beck wäre nun der Zeitpunkt für einen Neubeginn – außerhalb Kassels.
Der Grünen-Politiker und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Volker Beck, hat dem Aufsichtsrat der Documenta erneut Nichthandeln vor dem Hintergrund des Antisemitismus-Eklats vorgeworfen. Die nach dem Rücktritt der Generaldirektorin Sabine Schormann beschlossenen Schritte kämen zu spät. „Jetzt will man eine wissenschaftliche Begleitung, einen Monat nach der Eröffnung“, sagte Beck der „Hessisch/Niedersächsischen Allgemeinen“.
Bereits vor Beginn der Documenta fifteen in Kassel waren Antisemitismus-Vorwürfe gegen das indonesische Kuratorenkollektiv Ruangrupa laut geworden. Kurz nach der Eröffnung der Schau, die neben der Biennale in Venedig als wichtigste Ausstellung für Gegenwartskunst gilt, wurde eine Arbeit mit antisemitischer Bildsprache entdeckt: Das Banner „People‘s Justice“ des indonesischen Kunstkollektivs Taring Padi wurde erst verhüllt und dann abgehängt.