„So etwas erschüttert mein Vertrauen in den Staat“
Die Welt
Die hessische Umweltministerin plant ein opulentes Naturschutzgebiet namens „Grünes Band“. Waldbesitzer, Bürgermeister und Bauern rebellieren. Sie fühlen sich übergangen und warnen, dass Naturlandschaften „zum Museum“ werden.
Eigentlich eine schöne Idee – der Todesstreifen, der bis 1990 Deutschland und Europa teilte, wird zum Lebensstreifen. Ein Grünes Band vom Eismeer bis ans Schwarze Meer. Östlich der einstigen innerdeutschen Grenze besteht es schon. Doch der hessischen Umweltministerin Priska Hinz von den Grünen reicht das nicht. Sie will so ein Grünes Band auch auf ihrer Seite der Grenze, als Nationales Naturmonument per Gesetz. Und sie will es groß: 8.200 Hektar.
Dagegen rebellieren Landeigentümer. Sie fürchten Nutzungseinschränkungen oder gar das Ende ihrer oft kleinen Betriebe. Es protestierten die Verbände der hessischen Waldbesitzer, Bauern, Jäger und Bürgermeister. Ende November beschieden Kommunen des Kreises Fulda dem Umweltministerium, dessen Gesetzentwurf sei voller handwerklicher Fehler und „mit heißer Nadel gestrickt“.