„Schule ist in Deutschland ja nicht so schwer“
Die Welt
Berlin-Neukölln gilt bundesweit als Problembezirk. Doch manche Kinder glänzen auch hier mit schulischen Spitzenleistungen – und rund die Hälfte von ihnen hat Migrationshintergrund. WELT hat mit drei Einser-Abiturienten gesprochen.
Der Bürgermeister des Berliner Bezirks Neukölln hat am Mittag eine seiner angenehmen Aufgaben zu erledigen: Er ehrt 23 Mädchen und Jungen, die in seinem für Konflikte berüchtigten Hauptstadt-Bezirk ein Abitur mit Bestnote gemacht haben: 1,0 und 1,1. Rund die Hälfte der Jugendlichen hat einen Migrationshintergrund.
Kurz nachdem alle reihum von ihren Plänen erzählt und eine Powerbank geschenkt bekommen haben, will Martin Hikel (SPD) eigentlich schon zum gemeinsamen Foto schreiten. Eine letzte Frage: „Meine Eltern sind Syrer und kommen aus einem Dorf, das man wohl einen Problembezirk nennt“, sagt ein junges Mädchen. „Ich selbst habe nie eine Benachteiligung durch meine Lehrer erfahren, aber viele meiner Freunde schon. Was wollen Sie tun, um das künftig zu verhindern?“