„Noch nie war die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit so enorm wie jetzt“
Die Welt
Christine Lambrecht (SPD) schleppt sich mit der Zeitenwende voran. Das Kanzleramt interveniert, von betreutem Regieren ist die Rede. Die Koalitionspartner verlieren zusehends die Geduld. Doch die Verteidigungsministerin gibt sich unbeirrt. Im Wehrressort kursieren brisante Spekulationen.
Jetzt geht’s los. Die Zeitenwende, bislang nur eine Ankündigung des Bundeskanzlers, beginne „sich mit Leben zu füllen“, so sagt es jedenfalls Christine Lambrecht (SPD). Um diese Botschaft publik zu machen, reiste die Verteidigungsministerin in dieser Woche eigens nach Simmern im Hunsrück. Dort betreibt die Bundeswehrbekleidungs-GmbH ein Lager, in dem Lambrecht neu eingetroffene Schutzwesten, Helme und Rucksäcke besichtigte.
Tatsächlich hatte die SPD-Politikerin den Kauf von Kleidung und Schutzausrüstung bereits im April, wenige Wochen nach der Zeitenwende-Rede von Olaf Scholz (SPD) Ende Februar, zur Priorität erklärt. Der Bundestag gab 2,4 Milliarden Euro frei, die Truppe soll nun Ende 2025 komplett ausgestattet sein – und nicht, wie ursprünglich geplant, erst 2031.