„Man muss davon ausgehen, dass der Krieg leider nicht schnell zu Ende gehen wird“
Die Welt
Im Interview mit dem ZDF verteidigt Bundeskanzler Olaf Scholz sein langes Abwägen in der Frage von Kampfpanzer-Lieferungen. Befürworter einer schnelleren Entscheidung nennt er unverantwortlich. Einen Satz vermeidet der Kanzler immer noch.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet einen langen Krieg in der Ukraine. Man müsse davon ausgehen, „dass der Krieg leider nicht schnell zu Ende gehen wird“, sagte Scholz am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Was nun, Herr Scholz?“. Der russische Präsident Wladimir Putin habe sich verrechnet in seiner Erwartung, dass der Westen die Ukraine nicht lange unterstützen werde.
„Russland muss scheitern im Ziel, sich die Ukraine Untertan zu machen“, fügte er hinzu und warf Putin erneut vor, einen völlig überflüssigen und brutalen Krieg für seine imperialen Ziele begonnen zu haben. Man werde der Ukraine helfen, ihre Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen. Es liege an Putin, diesen Krieg zu beenden, indem er die russischen Truppen zurückziehe. Den Ausdruck „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen“ vermied Scholz erneut – auch auf Nachfrage der ZDF-Journalistinnen. „Die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren“, sagte der Kanzler.