„Interner Fehler“ – Ungezählte Briefwahlstimmen in Lichtenberg gefunden
Die Welt
Die Wiederholungs-Wahl in Berlin sollte dieses Mal pannenfrei verlaufen. Doch nun tauchten rund 450 ungezählte Briefwahlstimmen auf, die von der Post nicht rechtzeitig zugestellt wurden. Sie könnten das Wahlergebnis noch einmal entscheidend verändern.
Das Wahlergebnis in Berlin könnte sich noch einmal ändern. Wie der „Spiegel“ aus Berliner Verwaltungskreisen erfuhr, wurden durch einen „internen Fehler“ Briefwahlstimmen nicht gezählt, obwohl sie fristgemäß vor der Wahl eingesendet wurden. Das Thema sei sensibel, hieß es am Dienstag.Der Vorgang werde nun „intern geklärt“, sagte Landeswahlleiter Stephan Bröchler. Die Stimmen würden nun „ausgezählt und im endgültigen Wahlergebnis – nach Entscheidung des Bezirkswahlausschusses – berücksichtigt“.Die Zählung der ausstehenden Stimmen betrifft offenbar den Bezirk Lichtenberg. Dort blieben demnach durch ein Logistikproblem rund 450 Briefwahlstimmen liegen. Die Post habe demnach versäumt, sie den Behörden rechtzeitig zuzustellen, hieß es im zuständigen Bezirkswahlamt. Die Stimmen würden im Verlauf dieser Woche ausgezählt.
Wegen des hauchdünnen Vorsprungs der SPD auf die Grünen könnten auch wenige zusätzliche Stimmen Veränderungen des Wahlergebnisses verursachen und sich entsprechend auf die Zusammensetzung des Parlaments auswirken. Sozialdemokraten und Grüne lagen bei der Wahl am Sonntag nahezu gleichauf hinter der CDU, die SPD erhielt laut vorläufigem amtlichen Endergebnis nur 105 Stimmen mehr.