„Ich weiß gar nicht, was die wollen“, sagt Kretschmann über die CDU
Die Welt
Winfried Kretschmann beobachtet die Debatten in der CDU mit Verwunderung: „Sie diskutieren darüber, wofür sie stehen wollen, anstatt zu sagen, wofür sie stehen“, kommentiert der Ministerpräsident. Einen Ursprung für die Probleme der Partei hat er auch ausgemacht.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann kann die parteiinternen Debatten in der CDU über die inhaltliche Neuaufstellung nicht nachvollziehen. Die CDU führe interessante Debatten über ihren Markenkern, sagte der Grünen-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. „Sie diskutieren darüber, wofür sie stehen wollen, anstatt zu sagen, wofür sie stehen. Das ist etwas eigenartig für eine Volkspartei, die jetzt erfolgreich 16 Jahre eine Bundesregierung geführt hat. Ich weiß gar nicht, was die wollen.“ Er betrachte das alles mit einer gewissen Verwunderung. „Aber es sind nicht meine Baustellen, sondern deren.“
Kretschmann sieht den Ursprung der Probleme der CDU, mit der er in Baden-Württemberg schon in der zweiten Legislaturperiode regiert, in der Reaktion auf die Migrationskrise 2015. „Wenn sie das ein bisschen sorgfältig analysieren würden, würden sie doch feststellen, dass die Probleme der CDU begannen, als sich in der Flüchtlingskrise die Hälfte der Partei auf einmal gegen die eigene Kanzlerin stellte.“