„Ein bisschen Demut täte uns im Augenblick ganz gut“
Die Welt
Tilman Kuban übt sich in Selbstkritik: Seine Junge Union sei in den vergangenen Jahren häufig „regierungstreu“ gewesen. Nun sagt er, wie sich die schwer gebeutelte CDU neu aufstellen soll – und macht einen eigenen Vorstoß, wie der Laschet-Nachfolger gewählt werden soll.
WELT: Herr Kuban, die Bundestagswahl liegt vier Wochen zurück. Ist Ihnen inzwischen klar, worauf das desolate Ergebnis zurückzuführen ist?
Tilman Kuban: Die Gründe sind aus meiner Sicht klar: Kurs. Kampagne. Kandidat. CDU und CSU sind im Wahlkampf nicht geschlossen aufgetreten – und Parteien, die sich selbst nicht einig sind, bekommen vom Wähler kein Vertrauen. Nur eine Anti-Rot-Rot-Grün-Kampagne ist zu wenig, das Team kam viel zu spät, und der Spitzenkandidat hat auch nicht gezogen. Wenn das alles zusammenkommt, dann kommen am Ende nur 24 Prozent und Platz zwei raus.