„Direkt neben der AfD-Fraktion zu sitzen ist eine Zumutung“
Die Welt
Die FDP will im Bundestag umziehen, um nicht mehr neben der AfD sitzen zu müssen. Das müsste dann die Union – doch die sträubt sich. Die Liberalen haben böse Erfahrungen neben den Ultrarechten gemacht: unvorteilhafte Bilder, anstößige Äußerungen, ungewollte Kontaktversuche.
Am kommenden Dienstag wird noch die bisherige Ordnung gelten. Wenn der neu gewählte Bundestag zu seiner ersten Sitzung zusammenkommt, werden die AfD-Abgeordneten im Plenum – vom Präsidium aus gesehen – ganz rechts Platz nehmen. Daneben die FDP. Aber die will dort weg. „Direkt neben der AfD-Fraktion zu sitzen“, sagt die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, „ist eine Zumutung.“
Die bestehe in Corona-Zeiten etwa darin, dass sich im AfD-Block „viele als Ungeimpfte zu erkennen geben und keine Maske tragen“, begründet Strack-Zimmermann gegenüber WELT ihren Unmut. Und während der gesamten zurückliegenden Legislaturperiode habe sie es „als unerträglich empfunden, wie in der AfD-Fraktion anfangs lauthals und später etwas leiser, aber sehr gut hörbar, ein ganzes Repertoire von Ungezogenheiten vorgetragen worden“ sei.