„Das kann sich eine bürgerliche Partei dauerhaft nicht erlauben“
Die Welt
Keine klaren Antworten, zu wenig Anstand, mangelnde Verlässlichkeit – das sind für Hamburgs früheren Bürgermeister Ole von Beust entscheidende Gründe für den Niedergang der Union. Er beschreibt einen Weg aus der Krise – und plädiert gegen ein Mitgliedervotum zum Parteivorsitz.
WELT: Herr von Beust, jetzt sollen die Kreisvorsitzenden der CDU den Weg in die Zukunft weisen. Ist das die richtige Entscheidung oder nur ein Ausdruck der Ratlosigkeit der Parteispitze?
Ole von Beust: Das ist die richtige Entscheidung. Es geht um die Frage: Urwahl eines Parteivorsitzenden oder Abstimmung auf einem Parteitag. Es wäre falsch gewesen und hätte wieder nur zu unfruchtbaren Debatten geführt, wenn der alte Bundesvorstand sie beantwortet hätte. Stattdessen die Kreisvorsitzenden einzubeziehen, die die Basis am besten kennen, halte ich für einen klugen Weg.