„Dann wäre es verfassungsrechtlich zwingend, 2G obligatorisch zu machen“
Die Welt
2G-Option für Supermärkte? Staatsrechtler Kingreen rügt den hessischen Weg. Er sagt, wo die Regelung auf keinen Fall greifen sollte. Zugleich hält er bald ein Szenario für möglich, das eine weitgehende Freiheitseinschränkung von Ungeimpften zwingend machen würde.
WELT: Herr Kingreen, in Hessen und Niedersachsen ist es Supermarktbetreibern nun möglich, Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, den Zutritt zu ihren Geschäften zu verwehren. Wie lässt sich diese Entscheidung juristisch begründen?
Thorsten Kingreen: Das Robert-Koch-Institut sagt, dass epidemiologisch von Geimpften und Genesenen keine wesentliche Gefahr mehr ausgeht und diese auch selbst nicht mehr wesentlich gefährdet sind. Damit fällt aber auch die Rechtfertigung für Eingriffe in ihre Freiheiten weg.