„Baerbock hat ihre Rolle stärker angenommen als der Kanzler“
Die Welt
Zu wenig wahrnehmbar, sichtlich überfordert: CSU-Generalsekretär Mayer stellt dem Kanzler im Ukraine-Krieg ein desolates Zeugnis aus – auch im Kontrast zu Außenministerin Baerbock (Grüne). Im Energie-Streit hält er Horrorszenarien für unangebracht: „Deutschland ist stark.“
WELT: Herr Mayer, was hat die Nachricht, dass Russland Polen und Bulgarien das Gas abdreht, in Ihrem Wahlkreis, der fast vollständig von der chemischen Industrie lebt und damit von Gas abhängig ist, ausgelöst?
Stephan Mayer: Nicht nur in meinem Heimatlandkreis, sondern weit darüber hinaus hat diese Nachricht sehr große Besorgnis ausgelöst. Dagegen fiel die politische Reaktion darauf fast verhalten aus, wohl um keine Panik zu erzeugen. Doch die Menschen sind nervös. Wir sind noch immer zu stark von russischen Erdgas-Lieferungen abhängig. Es muss unser prioritäres Ziel sein, diese Abhängigkeit schnellstmöglich zu reduzieren.