
Ärztepräsidentin: Bürokratieabbau in Praxis und Klinik
n-tv
Hannover (dpa/lni) - Angesichts von Zeitdruck und Stress fordert die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, einen Bürokratieabbau in Krankenhäusern und Praxen. "Wir brauchen jetzt jede Ärztin und jeden Arzt in Praxis und Klinik am Krankenbett und in der Patientenversorgung - und nicht zur Erhebung überflüssiger Datenberge ohne weiteren Nutzen für die Patientensicherheit", sagte Wenker anlässlich des Welttages Patientensicherheit an diesem Samstag. Zu viel unnötige Bürokratie bedrohe die ärztliche Versorgung. Auch die jüngste Befragung des Marburger Bundes spiegele wider, wie prekär die Situation im deutschen Gesundheitswesen sei und wie groß die Belastungen seien, sagte Wenker.
An der Umfrage der Ärztegewerkschaft hatten sich im Mai und Juni rund 1300 angestellte Ärzte in Niedersachsen beteiligt, davon 85 Prozent Klinikärzte. Ein großer Kritikpunkt war der bürokratische Aufwand rund um die Patientendokumentation. Fast ein Drittel der Befragten verliert nach eigenen Angaben mit dem "Papierkram" täglich vier Stunden und mehr. Der Marburger Bund forderte als Konsequenz aus der Umfrage unter anderem mehr Personal für die Kliniken, aber auch eine Entlastung von Bürokratie.
