Zoll verhängt hohes Bußgeld gegen FC Bayern
n-tv
In seinem Nachwuchsleistungszentrum rechnet der FC Bayern über Jahre Angestellte als 450-Euro-Kräfte ab. Doch die arbeiten viel mehr als für ihre Bezahlung angemessen. Der Zoll ermittelt und verdonnert den Klub zu einer Geldstrafe. Das Verfahren ist jetzt abgeschlossen.
Der FC Bayern München muss wegen jahrelang nicht gezahlter Sozialleistungen einen sechsstelligen Betrag an den Zoll zahlen. Das Hauptzollamt München habe gegen den deutschen Fußball-Rekordmeister "einen Einziehungsbescheid in Höhe von rund 200.000 Euro erlassen", teilte ein Sprecher mit. Zudem würden die hinterzogenen Sozialversicherungsbeiträge und Säumniszuschläge in Höhe von rund 45.500 Euro nachgefordert, hieß es in der Mitteilung des Zolls. "Der Verein hat mit uns kooperiert, das Verfahren ist abgeschlossen", sagte Pressesprecher Thomas Meister vom Hauptzollamt München: "Damit ist der Fall für uns abgeschlossen."
Die FC Bayern München AG soll zwischen November 2016 und November 2021 Arbeitskräfte auf 450-Euro-Basis beschäftigt und entlohnt haben, obwohl deren tatsächlicher Beschäftigungsumfang bei Weitem höher gewesen sein soll. Nach Angaben des Zolls soll der Verein in seinem Nachwuchsleistungszentrum keinen Mindestlohn bezahlt haben. Dazu sei die Arbeitszeit nicht richtig beziehungsweise vollständig aufgezeichnet worden. Beschäftigte hätten wesentlich mehr Stunden geleistet als vereinbart. Dadurch seien die gültigen Mindestlöhne nicht gezahlt und sozialversicherungsrechtliche Vorschriften missachtet wurden.
Die Bayern teilten mit, bereits im Herbst 2020 habe der Verein am Campus strukturelle Vorkehrungen getroffen, um Mindestlohnunterschreitungen in Zukunft zu vermeiden. Seit Juli 2021 gebe es im Mannschaftsbereich bei den Jugendteams keine geringfügigen Beschäftigten mehr. "Es lag nie in der Absicht der FC Bayern München AG, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern berechtigten Lohn vorzuenthalten", hieß es. Das Ordnungswidrigkeitsverfahren sei nun rechtskräftig abgeschlossen.
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".