Wie Gerardo Seoane die Wohlfühloase Leverkusen trockenlegte
Die Welt
Gerardo Seoane hat bei Bayer Leverkusen wieder den Hunger nach Erfolg geweckt. Die Spieler folgen ihrem Trainer und seinem Leitbild, dem eine Maxime zu Grunde liegt: Effizienz. Das gilt auch für eine App, die der Schweizer herausgebracht hat.
Vielleicht war die Zeit in La Coruña am Ende doch nicht umsonst. Damals, Ende der Neunziger, als Gerardo Seoane mit der Hoffnung auf eine internationale Spielerkarriere in die Heimat seiner Eltern gewechselt war. Womöglich legte der Schweizer während dieser 38 Monate in Spanien unbewusst den Grundstein für seinen späteren Erfolg als Trainer. Mit 19 Jahren hatte sich der talentierte Juniorennationalspieler nach Galizien verabschiedet und war dreieinhalb Jahre später zurückgekehrt, ohne einen Einsatz für die Profimannschaft von Deportivo absolviert zu haben.
Eine Enttäuschung und Fehlentscheidung, die ihn womöglich eine Karriere kostete, die über Luzern, Sion, Aarau und Zürich hinausgekommen wäre. Eine Zeit aber auch, in der der Innenverteidiger lernte, dass verlorene Jahre im Leben nicht mehr aufzuholen sind, und die in ihm eine Charaktereigenschaft prägte, die sein Handeln bis heute stark beeinflusst.