Was für Bilder sind nötig, um Krieg zu begreifen?
n-tv
Blut, Gewalt und Leichen: Kriegsbilder sind derzeit überall präsent. Nicht jeder kann sie so einfach verarbeiten. Wie Betrachter mit Kriegsbildern umgehen können und was Menschen sehen sollten, um sich das Grauen vorstellen zu können, erklärt Medienethiker Christian Schicha.
ntv.de: Medien sollen zeigen, was ist. Gilt das auch für den Krieg?
Christian Schicha: Medien sollen informieren über das, was ist. Aber nicht alles zeigen, was ist. Problematisch ist die Darstellung von Opfern. Opfer wünschen sich alles andere, als in ihrem Leid öffentlich im Bild präsentiert zu werden. Und die Perspektive der Angehörigen ist zentral. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn ein Angehöriger aus den Medien über ein Bild erfährt, dass jemand verunglückt oder gar Opfer einer kriegerischen Handlung geworden ist. Auch die Wirkung auf die Rezipienten ist wichtig. In Deutschland sind wir dankenswerterweise weit weg von kriegerischen Auseinandersetzungen, werden aber täglich mit Kriegsbildern über alle möglichen Kanäle konfrontiert.
Was für Bilder müssen gezeigt werden, um Krieg zu verstehen?