
Was beim 1. FC Köln vor sich geht, spottet jeder Beschreibung
Die Welt
Die Fans des 1. FC Köln fordern lautstark die Entlassungen von Trainer und Sportchef. Der Klub beugt sich Volkes Zorn in einer unreflektierten Kurschlussreaktion. Nun übernimmt ausgerechnet Friedhelm Funkel. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Die Fans des 1. FC Köln fordern lautstark die Entlassungen von Trainer und Sportchef. Der Klub beugt sich Volkes Zorn in einer unreflektierten Kurschlussreaktion. Nun übernimmt ausgerechnet Friedhelm Funkel. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Einen Trainer zu feuern, der zwei Spieltage vor Saisonende mit seiner Mannschaft auf einem direkten Aufstiegsplatz steht, ist schon gewöhnungsbedürftig. Doch den sportlich verantwortlichen Geschäftsführer in dieser Situation gleich mitzuentsorgen – das spottet jeder Beschreibung. Aber genauso ist es passiert: Beim 1. FC Köln haben sie auf der Zielgeraden der Zweitligasaison die Nerven verloren. Erst musste Trainer Gerhard Struber gehen – und weil Geschäftsführer Christian Keller dies nicht akzeptieren wollte, flog er unmittelbar hinterher. Das Signal, das die Gremien des Traditionsvereins damit an die eigene Mannschaft senden, könnte verheerender kaum. Denn es bringt nichts anderes als riesige Zweifel zum Ausdruck – und die nackte Angst, das große Ziel zu verpassen. Wer glaubt, zu diesem Zeitpunkt der Saison so handeln zu müssen, der kann nicht wirklich davon überzeugt sein, dass die Mannschaft ihren Aufgaben gewachsen ist. Und das könnte fatale Folgen im Hinblick auf die kommenden Wochen haben. Dabei gibt es tatsächlich gute Gründe, die Arbeit von Struber und Keller kritisch zu sehen – allerdings nicht erst seit dem vergangenen Samstag, als die Kölner zu Hause über 1:1 gegen das Tabellenschlusslicht Regensburg nicht hinausgekommen waren. Struber ist nie richtig gelungen, die teuerste und möglicherweise auch qualitativ beste Zweitligamannschaft dazu zu bringen, ihr Potenzial regelmäßig abzurufen. Dies ist ihm anzukreiden. Und doch hat er das Team tabellarisch in der Balance gehalten.











