Verliert ein Massenphänomen die junge Generation?
Die Welt
Die Digitalisierung verändert auch rund um den Fußball vieles: die technischen Möglichkeiten, die Mediennutzung junger Fans. Hat sich der Profifußball genug darauf eingestellt oder droht er, bei dieser Generation an Bedeutung zu verlieren? Experten waren vor Letzterem.
Geht es nach den Verantwortlichen von Manchester City, wird man ein Heimspiel des englischen Meisters bald auch im eigenen Wohnzimmer miterleben können. So als wäre man live dabei. Als erster Fußball-Klub der Welt will City sein Stadion in einer virtuellen Welt nachbauen, dem Metaverse. Fans sollen sich dann nur noch eine spezielle Brille aufsetzen müssen, um sich wie im richtigen Stadion zu fühlen. Und der Verein kann in seiner virtuellen Arena unbegrenzt Eintrittskarten verkaufen. Das ist grob gesagt der Plan.
Die Digitalisierung verändert auch rund um den Fußball sehr viel: die technischen Möglichkeiten, die Mediennutzung junger Fans. Der Zukunftsforscher Marcel Aberle vom Zukunftsinstitut in Frankfurt am Main und Wien glaubt zwar nicht, „dass ein virtuelles Stadionerlebnis jemals ein echtes Stadionerlebnis ersetzen kann“. Er warnt aber gerade den deutschen Profifußball davor, diese technischen Entwicklungen nicht zu verschlafen. Denn eine Generation, die mit Smartphones und sozialen Medien aufwächst, wolle ein Sportereignis nicht mehr bloß 90 Minuten passiv konsumieren.