
US-Gutachten zu Al-Dschasira-Reporterin vage
n-tv
Aus Misstrauen gegen Israel lassen die Palästinenser den Tod der Al-Daschira-Reporterin von den USA untersuchen. Die forensische Begutachtung der tödlichen Kugel lässt viele Fragen offen. Abu Akleh starb wohl durch israelische Schüsse, allerdings unabsichtlich, heißt es vage.
Die im Mai im Westjordanland getötete Reporterin des TV-Senders Al-Dschasira ist nach Angaben des US-Außenministeriums wahrscheinlich durch Schüsse des israelischen Militärs ums Leben gekommen. Die forensische Analyse der Kugel habe allerdings keine eindeutige Schlussfolgerung ergeben, da sie stark beschädigt gewesen sei, teilte ein Ministeriumssprecher in Washington mit.
Der US-Untersuchung zufolge, die nach Angaben des Ministeriums die Erkenntnisse von israelischer und palästinensischer Seite zusammenfasst, wurde die in der arabischen Welt bekannte Journalistin Schirin Abu Akleh aber nicht absichtlich getroffen. Die palästinensischen Ermittler hatten darauf bestanden, die Kugel solle von den USA begutachtet und dann an die Palästinenserbehörde zurückgegeben werden. Der Behörde sei zugesichert worden, dass an der Kugel keine Änderungen vorgenommen würden, hieß es am Freitag.
Die 51-Jährige palästinensisch-amerikanische Journalistin war bei einem heftigen Feuergefecht zwischen israelischen Sicherheitskräften und militanten Palästinensern während einer Razzia in Dschenin ums Leben gekommen. Möglicherweise sei sie von Kugeln der Palästinenser getroffen worden, hieß es zunächst von israelischer Seite, man könne aber nicht festlegen, welche Seite für die tödlichen Schüsse verantwortlich sei.
