Unter Tränen wahren die Iraner ihre Chance
Die Welt
Der zweite Auftritt der Iraner löste erneut viele Gefühle aus – diesmal zeigte die Mannschaft allerdings auch großen Fußball. Durch das hochverdiente 2:0 (2:0) über Wales wahrten die Spieler ihre Chance auf das Achtelfinale.
Es waren erneut bewegende Bilder. Die iranische Nationalmannschaft stand bereit, die Hymne erklang. Die Frage, die sich die vielen iranischen Fans im Ahmed bin Ali Stadion stellten, lautete erneut: Singen sie oder schweigen sie erneut? Die Antwort darauf zeigte die ganze Zerrissenheit vieler iranischer Menschen – zwischen der Suche nach Formen des Protests und der Angst vor Repressalien durch das Regime. Ein Teil des Teams um Kapitän Ehsan Hajsafi sang mit, drei Spieler taten es nicht. Manche bewegten die Lippen so zaghaft, dass wohl kaum ein Ton herauskommen konnte.
Auf der Tribüne weinten erneut mehrere Anhänger – genau wie vor dem WM-Auftakt beim 2:6 gegen England, als die Spieler ein starkes und vor allem mutiges Zeichen gesetzt hatten und - alle - bei der Hymne („bleibt ewig beständig - Islamische Republik“) geschwiegen hatten. Die Unruhen im Iran und die blutige Reaktion des Mullah-Regimes – sie waren auch am Mittwoch, beim zweiten WM-Spiel gegen Wales allgegenwärtig.