
Trump-Team erwägt Angriff auf Irans Nuklearanlagen
n-tv
Der Iran könnte nach US-Angaben innerhalb weniger Monate Atomwaffen bauen. Die Situation im Nahen Osten hat das Regime in Teheran jedoch geschwächt. Dies will der künftige US-Präsident Trump offenbar nutzen. Sein Team prüfe militärische Schritte gegen die iranische Nuklearbedrohung, heißt es.
Der gewählte US-Präsident Donald Trump sucht nach Möglichkeiten, wie er den Iran am Bau einer Atomwaffe hindern kann. Wie Personen aus seinem Umfeld berichten, sind darunter auch präventive Luftangriffe. Das wäre ein Bruch mit der langjährigen Politik der Eindämmung Teherans über Diplomatie und Sanktionen. Die Option eines Militärschlags gegen Nuklearanlagen werde von einigen Mitgliedern seines Übergangsteams nun ernsthafter geprüft, heißt es. Teil von deren Kalkül sei der Fall des Regimes von Präsident Baschar al-Assad - Teherans Verbündetem - in Syrien, die Zukunft der US-Truppen in der Region und die Dezimierung der vom Regime unterstützten Milizen Hisbollah und Hamas durch Israel.
Die geschwächte Position des Iran in der Region und jüngste Enthüllungen über Teherans Fortschritte in der Kerntechnik hätten die internen Diskussionen beschleunigt, so Vertreter des Übergangsteams. Alle Beratungen über dieses Thema befänden sich jedoch noch im Anfangsstadium. Trump habe dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu in jüngsten Telefonaten gesagt, dass er über eine "iranische Nuklear-Ausschreitung" während seiner Amtszeit besorgt sei, sagten zwei mit den Gesprächen vertraute Personen. Dies deute darauf hin, dass er nach Vorschlägen dafür suche, wie das verhindert werden könnte. Der gewählte Präsident will demnach aber nur Pläne, die nicht zu einem neuen Krieg führen, insbesondere nicht zu einem Krieg, der das US-Militär hineinziehen könnte, da Angriffe auf die iranischen Nuklearanlagen das Potenzial hätten, die USA und den Iran auf Kollisionskurs zu bringen.
Der Iran verfügt nach diesen Informationen allein über genügend hochangereichertes Uran, um vier Atombomben zu bauen. Es würde nur wenige Tage dauern, diesen Vorrat in waffenfähigen Kernbrennstoff umzuwandeln. US-Offizielle hatten zuvor gesagt, dass es mehrere Monate dauern könnte, bis der Iran eine Atomwaffe einsatzbereit habe. Das Übergangsteam des gewählten Präsidenten erarbeite derzeit eine Strategie des "maximalen Drucks 2.0" gegen das Regime, so Personen, die mit der Planung vertraut sind. Dies sei die Fortsetzung seines Ansatzes aus seiner ersten Amtszeit, der sich auf strenge Wirtschaftssanktionen konzentrierte. Dieses Mal würden der gewählte Präsident und seine Berater militärische Schritte ausarbeiten, die von zentraler Bedeutung für seine Anti-Teheran-Kampagne sein könnten, wenn auch weiterhin gepaart mit schärferen finanziellen Strafen.
