Triell zur Bundestagswahl: Baerbock lässt Laschet alt aussehen - CDU-Mann ratlos
Frankfurter Rundschau
Beim dritten Triell zur Bundestagswahl 2021 wird die Differenz zwischen konservativ und fortschrittlich stärker sichtbar. Die TV-Kritik.
Die Frage beim dritten Aufeinandertreffen der Kandidat:innen im TV war ja: Würde sich etwas ändern im Vergleich mit den Sendungen zuvor, würde eine(r) der Drei eine andere Strategie fahren? Die Antwort lautet: eher nicht. Und das war vielleicht auch zu erwarten. Aber immerhin wurden die Unterschiede zwischen den Konservativen und den Fortschrittlichen besser sichtbar. Das lag vor allem an Annalena Baerbock, die noch entschiedener, noch lebendiger als zuvor auf Angriff setzte – und dabei auch ihren möglichen künftigen Koalitionspartner Olaf Scholz (SPD) nicht schonte.
Man hat das Verhalten der grünen Co-Chefin so interpretiert, als habe sie sich vom Gedanken verabschiedet, sie könne Bundeskanzlerin werden. Das mag so sein, aber was wäre die Alternative gewesen? Den Herren das Feld zu überlassen? Sie machte im Gegenteil die Mängel in den Vorstellungen von Olaf Scholz und Armin Laschet deutlich – und das ohne allzu oft darauf hinzuweisen, wer in den vergangenen zwei Dekaden an der Regierung beteiligt war.
Aber ein halbwegs aufgeklärtes Publikum dürfte auch ohnedies wahrgenommen haben, dass der CDU-Vorsitzende ausführlich darüber hinwegredete, dass seine Partei die Verantwortung trägt für all die Dinge und Zustände, die jetzt und gleich und sofort geändert werden müssen. Kein Wunder, dass er wieder nicht gut abschnitt in den Umfrage-Ergebnissen nach der Sendung.