
Star-Bergsteiger soll Gipfelerfolge gefälscht haben
n-tv
Der italienische Bergsteiger Marco Confortola steht unter Beschuss. Kollegen werfen dem 54-Jährigen vor, bei seinen Besteigungen geschummelt zu haben. Droht dem gefeierten Gipfelstürmer jetzt der Absturz?
Erst im Juli feierte Marco Confortola seine Besteigung des Gasherbrum I (8080 Meter) - möglicherweise allerdings zu Unrecht. Der italienische Bergsteiger soll bei seinen Expeditionen getrickst haben. Diese Vorwürfe erheben aktuell mehrere Bergsteiger-Kollegen gegen den 54-Jährigen. Unter anderem soll Confortola ein Foto, das ihn auf dem 8516 Metern hohen Lhotse im Himalaya zeigt, manipuliert haben. Der bekannte Bergsteiger Simone Moro wirft ihm laut der italienischen Zeitung "Il Messaggero" vor, ein Bild des Spaniers Jorge Egocheaga auf dem Berg genutzt und sich selbst hineinkopiert zu haben.
Doch damit nicht genug: Auch bei anderen Expeditionen soll Confortola geschummelt haben. Ein Sherpa soll Moro erzählt haben, er habe am Kangchenjunga (8586 Meter) etwa 100 Meter unterhalb der Spitze gestoppt. Auf Nachfrage habe Confortola gesagt: "Für mich ist der Gipfel genau hier." Beim Makalu (8485 Meter) soll er nach Aussagen eines indischen Alpinisten rund 90 Meter vor dem Ziel aufgegeben haben. Am Annapurna (8091 Meter) bestätigte Bergsteiger Silvio Mondinelli, dass Confortola lediglich den Grat, also die Felskante unter dem Gipfel, aber nicht den Gipfel selbst erreicht habe. Dennoch wird er in der Datenbank als erfolgreicher Achttausender-Bezwinger geführt.
