
Stadtschreiber José F. A. Oliver: Der Mann, der dichten und singen kann
Frankfurter Rundschau
José F. A. Oliver ist der neue, furios sprachspielende Stadtschreiber in Bergen-Enkheim. Sharon Dodua Otoo hält eine bewegende Festrede. Von Sylvia Staude
Vor dem Festzelt auf dem Berger Markt, in dem gleich der Stadtschreiberhaus-Schlüssel übergeben werden wird, steht eine „Dialogbank“, auf einer metallenen Seite der Text: „DU / sagen /D:ICh /m:einen / im / WIR“. José F. A. Oliver, der neue, der 52. Stadtschreiber, ist der erste in der Reihe großer Stadtschreiber- und Stadtschreiberinnen-Namen, der einen Beutel voller Doppelpunkte mitbringt – nicht, um damit zu gendern, sondern seine Sprachspielereien zu treiben. Um darauf hinzuweisen, wie viele Wörter in anderen stecken in der deutschen Sprache, „b:liebe“, „schw:eigen“, „g:reift“, „w:ort“. Als Zuhörer oder Zuhörerin muss man verflixt aufpassen, aber Oliver trägt furios vor, auch mal fast rappend oder im Singsang. Und er verspricht, in dem Jahr, das nun beginnt, lyrische Sprechstunden abzuhalten auf der Dialogbank.













