
Sonnenuhren aus Wiesbaden: Wie Carlo Heller die „wahre Zeit“ sichtbar macht
Frankfurter Rundschau
Der Ingenieur fertigt minutengenaue Sonnenuhren in seiner Werkstatt. Sogar Bundeskanzlerin Merkel bestellte bei ihm Staatsgeschenke.
Wenn Carlo Heller von der Sonne spricht, klingt es nicht esoterisch, sondern sachlich, beinahe technisch. „Ohne Sonne geht nichts“, sagt er und streicht mit der Hand über den als Weltkugel geformten Anzeigeschirm einer seiner Sonnenuhren. Um deren Funktionsweise vorzuführen, imitiert aushilfsweise eine Lampe das Sonnenlicht. Draußen, über den Dächern von Wiesbaden, hängt Nebel und taucht die Gegend in ein fades Grau. Nun also wandert ein Lichtpunkt über die glänzende Oberfläche, gibt die minutengenaue mitteleuropäische Zeit, das Tagesdatum und den subsolaren Punkt an – den Punkt auf der Erdoberfläche, an dem die Sonne im Zenit steht. Dort ist wahrer Mittag. In einer Werkstatt am Stadtrand baut Heller Uhren, die nicht ticken, nicht funken, nicht blinken – und doch die verlässlichste Zeit anzeigen, die es gibt: die Sonnenzeit.













