
So gut geht es deutschen Rentnern
n-tv
Die Bundesregierung beschweigt ihren eigenen Vier-Jahres-Bericht, der ausführlich zeigt, wie hoch die Einkommen der Rentner wirklich sind. Dabei ist das durchaus eine Erfolgsmeldung. Bundeskanzler Scholz zeichnet dagegen lieber dunkle Zukunftsszenarien.
Den rund 21 Millionen Rentnern in Deutschland geht es im Schnitt weitaus besser, als in der Diskussion um die gesetzliche Rente vielfach behauptet wird. Der Grund: Mehr als 60 Prozent von ihnen haben teils erhebliche zusätzliche Einkünfte. Besonders gut stehen sich im Schnitt die verheirateten Rentner. Sie kamen 2023 laut dem neuen "Alterssicherungsbericht" der Bundesregierung auf ein durchschnittliches "Haushaltsnettoeinkommen" von 3759 Euro im Monat (60 Prozent aller Rentner sind verheiratet).
Alleinstehende Männer kamen im Schnitt auf ein Nettoeinkommen von 2213 Euro, alleinstehende Frauen im Schnitt auf ein Nettoeinkommen von 1858 Euro. Das ist bis zum Doppelten der durchschnittlich ausgezahlten Beträge der gesetzlichen Renten - die nahezu immer im Zentrum aller Debatten um Rentenerhöhungen oder Altersarmut stehen. So betrug der rechnerische Schnitt aller ausgezahlten Renten in Deutschland 2023 knapp 1100 Euro (inklusive Kleinstrenten). Die sogenannte "Standardrente" (45 Versicherungsjahre mit einem durchschnittlichen Gehalt) betrug 1637 Euro für Männer und 1323 Euro für Frauen. Aber, so heißt es in dem Regierungsbericht: "Aus dem Bezug einer niedrigen (gesetzlichen) Rente lässt sich kein Rückschluss auf das Gesamteinkommen der Haushalte ziehen."
Der alle vier Jahre entstehende Alterssicherungsbericht kommt zu dem Fazit: "Insgesamt ist die heutige Rentnergeneration überwiegend gut abgesichert." Mehr noch: Die durchschnittlichen Alterseinkommen haben mit der Preissteigerung mehr als Schritt halten können. Sie lagen 2023 "um etwa 25 Prozent höher als 2019". Die Preise seien im selben Zeitraum um 17 Prozent gestiegen. Auch das widerspricht dem gängigen Bild, wonach die Kaufkraft der Rentner wegen der Inflation beständig sinke.
