
Selenskyj bestellt kanadischen Botschafter ein
n-tv
Weil Kanada auf Drängen der Bundesregierung die Ausfuhr einer reparierten Gasturbine für Russland freigibt, reagiert die Ukraine mit Protest. Selenskyj bestellt den kanadischen Botschafter ein. Russland fasse die Lieferung als Zeichen der Schwäche auf, so der Präsident.
Die Ukraine hat scharfen Protest dagegen eingelegt, dass Kanada auf Drängen der Bundesregierung die Ausfuhr einer reparierten Turbine für die aus Russland kommende Gaspipeline Nord Stream 1 genehmigt hat. Angesichts dieser "inakzeptablen Ausnahme beim Sanktionsregime gegen Russland" sei der kanadische Botschafter einbestellt worden, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram.
Dieser Vorgang werde in Moskau als Zeichen der Schwäche gewertet, sagte der ukrainische Präsident. Es bestehe kein Zweifel, dass Russland nicht nur die Gaslieferungen so weit wie möglich herunterfahren wolle. Tatsächlich wolle Russland den Gashahn für Europa vollständig zudrehen - und dies "im schmerzlichsten Moment".
Russland hatte die Gaslieferungen bereits Mitte Juni angeblich wegen einer defekten Turbine stark gedrosselt. Kanada gab am Wochenende die Ausfuhr der inzwischen reparierten Turbine frei; die Turbine soll nun schnellstmöglich über Deutschland nach Russland geliefert werden. Siemens Canada kündigte an, die Turbine so schnell wie möglich zu installieren.
