Schnellerer Ausbau der Windenergie im Norden gefordert
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Zu lange Verfahren, zu wenig Flächen - diese Faktoren bremsen aus Sicht der Opposition den Ausbau der Windenergie im Norden. Die Koalition betont in einer munteren Landtagsdebatte den Spitzenplatz im Bundesvergleich, sagt aber auch weitere Anstrengungen zu.
Kiel (dpa/lno) - Beim Ausbau der Windenergie in Schleswig-Holstein verlangt die Opposition mehr Tempo. Über die aktuelle Entwicklung debattierte am Donnerstag der Landtag. SPD und SSW wollen eine deutliche Verkürzung der Genehmigungsverfahren von bis zu 20 auf 12 Monate festschreiben, konnten sich damit gegen die schwarz-grüne Mehrheit aber nicht durchsetzen. Diese Koalition sei beim Ausbau der Windenergie nicht in Tritt gekommen, befand SPD-Fraktionschef Thomas Losse-Müller. "Wir brauchen Tempo und wir brauchen Flächen", sagte er Richtung Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne). Der Windkraftausbau müsse Chefsache werden.
Losse-Müller rechnete vor, 2017 zum Ende der Koalition aus SPD, Grünen und SSW habe es 2981 Windkraftanlagen an Land gegeben und fünf Jahre später zum Ende von Jamaika die gleiche Zahl. Im Juli des laufenden Jahres seien es 2985 gewesen. Auch der Leistungszuwachs reiche bei weitem nicht aus, um die Ausbauziele zu erreichen. Bei einem durchschnittlichen Zuwachs von 120 Megawatt wie in den vergangenen fünf Jahren werde das angestrebte Ziel von 15 Gigawatt installierter Leistung nicht 2030 erreicht, sondern 2069, sagte Losse-Müller. 2021 habe es zwar über 200 Neugenehmigungen gegeben, in diesem Jahr bis Oktober aber nur 90.
Unter der Koalition aus SPD, Grünen und SSW seien 3,7 Gigawatt Leistung zugebaut worden, sagte der SPD-Politiker Kai Dolgner. Auch Sprecher von FDP und SSW beklagten zu lange Genehmigungsverfahren und verlangten mehr Tempo. CDU-Fraktionschef Tobias Koch sprach von einer Scheindebatte. Im Übrigen sei entscheidend, was am Ende herauskomme und da sei Schleswig-Holstein bundesweit an der Spitze. Auch bei einer Verkürzung von Verfahren gäbe es nicht mehr Anlagen. Im Übrigen gebe es keinen Antragsstau.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.
Offenbach (dpa/th) - Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell für den Kreis Altenburger Land vor starken Gewittern. Es bestehe am Sonntagmittag die Gefahr von Blitzeinschlägen, umstürzenden Bäumen, raschen Überflutungen oder auch Hagelschlag. Für den Landkreis hatten die Meteorologen auch schon am Samstag Warnungen herausgegeben.
Michendorf (dpa/bb) - Bei einem Autounfall an eine Stauende sind bei Michendorf (Landkreis Potsdam-Mittelmark) zwei Männer im Alter von 80 und 60 Jahren schwer verletzt worden. Der 80-Jährige habe am Samstag einen Stau übersehen und sei auf ein abbremsendes Auto aufgefahren, teilte die Polizei am Sonntag mit. Daraufhin schleuderte der 80-Jährige mit seinem Wagen gegen zwei weitere Autos. Durch den Aufprall wurde der 60-jährige Fahrer eines Autos eingeklemmt und verletzt. Beide Männer mussten im Anschluss mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Laut Polizei entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 18.000 Euro. Es kam zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen.
München (dpa/lby) - Die andauernden Regenschauer haben seit Samstagmorgen auch in München zu mehr als 350 Einsätzen der Feuerwehr geführt. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag. Einige Bäume fielen auf dem aufgeweichten Boden um, einer auf eine Trambahnoberleitung. Ein großes Problem sei das gestiegene Grundwasser, das in die Häuser drücke. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich folglich überwiegend um vollgelaufene Keller oder Tiefgaragen. Zudem führt auch die Isar Hochwasser.
Nümbrecht (dpa/lnw) - Ein Mofafahrer und sein Sozius sind bei einem Zusammenstoß mit einem Auto an einer Kreuzung im Oberbergischen Kreis schwer verletzt worden. Der 15-jährige Fahrer wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Köln gebracht, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sein 14-jähriger Mitfahrer kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Die genaue Ursache des Unfalls am Freitagnachmittag in Nümbrecht-Bierenbachtal war zunächst nicht bekannt. Laut Polizei war der 53-jährige Autofahrer vorfahrtsberechtigt.